Stahlkorrosion infolge Chlorideintrag
Bei stark chloridbelasteten Bauteilen (z.B. Bauteile im Sprühnebel- und Spritzwasserbereich von taumittelbehandelten Verkehrsflächen) werden in Wasser gelöste Chloridionen örtlich bis an die Bewehrung transportiert. Hier findet eine örtlich stark begrenzte Korrosion, sog. Lochfraß, auf der Stahloberfläche statt. Durch den kleinen Korrosionsherd ist diese Art der Korrosion von außen nicht erkennbar. Der Betonstahl wird jedoch in seinem Durchmesser stark reduziert, und es kann sogar bis zum Versagen einzelner Bauteile kommen.
Stahlkorrosion infolge Karbonatisierung
Durch das Eindringen von CO² in die Betonrandzone wird das, im Beton enthaltene, Calciumhydroxid zu Calciumcarbonat umgewandelt. Calciumcarbonat ist dichter und härter als der Beton selber, hat jedoch einen nierdrigeren pH-Wert der den Stahl nicht mehr mit einer Passivschicht vor Korrosion schützt. Tritt jetzt ein Elektrolyt (i.d.R. Wasser) an die Bewehrung so kommt es zu großflächigen Korrosionserscheinungen. Erste sichtbare Anzeichen an der Betonoberfläche dafür sind Risse, Rostfahnen und Abplatzungen der Betonüberdeckung.
Rissbildung
Betonbauteile werden im Bereich von auftretenden Zugkräften durch eingelegte Bewehrung verstärkt. Beim überschreiten der Zugkraft des Betons nimmt der Bewehrungsstahl die anfallenden Zugkräfte auf. Somit stellen sich an jedem zug- bzw. biegezugbeanspruchten Bauteil gleichmäßig verteilte Risse mit geringer Rissbreite ein. Diese sind Teil des Tragwerks und nicht weiter bedenklich. Jedoch entstehen auch nicht geplante Risse in Betontragwerken, hier wird in oberflächennahen Rissen und in Trennrissen unterschieden.
Oberflächennahe Risse weisen i.d.R. geringe Rissbreiten und -tiefen auf. Die Ursachen hierfür liegen zumeist an einem schnellen Wasserentzug während der Erhärtungsphase (Frühschwinden) und Setzen des Frischbetons. Zur Erhaltung der Dauerhaftigkeit sollten diese Risse verschlossen werden um ein Eindringen von korrosionsfördernden Stoffen zu verhindern.
Trennrisse werden ab einer größeren Rissbreite (i.d.R. > 0,4 mm) bedenklich. Ursachen hierfür sind z.B. äußerer Zwang, statische Gründe (Überbelastung, Stützensenkungen usw.), äußere Temperatureinwirkungen und Abfließen der Hydratationswärme. Zur Ermittlung der Schadensursache sind langwierige Untersuchungen (Rissmonitoring) notwendig. Bei Bedenken hinsichtlich der Tragfähigkeit ist ein Tragwerksplkaner hinzuzuziehen.